Wie alles begann...

Hinter dieser kleinen Rösterei mit großen Ideen stecke vor allem ich. Mein Name ist Andre und ich bin Gründer und Inhaber von Apollo. Nach meiner Zeit bei La Marzocco und der Neues Schwarz Kaffeerösterei gründete ich 2016 das Kaffee-Catering-Abenteuer Reflector Coffee. Nachdem ich einige Cafés und Coffeeshops hatte scheitern sehen, aber trotzdem mit einem eigenem kleinen hospitality-business die Idee von specialty coffee weitertragen wollte, war ein mobiler Barista-Service, spezialisiert auf B2B-Events wie Messen, Konferenzen oder kleinen Pop-Up´s das Ergebnis monatelanger Grübelei. 

Always on fire

Die mobile Bar, die bis heute im Einsatz ist und schon Zehntausende Menschen in ganz Deutschland mit Espresso, Cappuccino und Americano über den Tag geholfen hat.

Wie man ein Unternehmen gründet...

Einerseits konnte ich mit einem mobilen Konzept wie diesem die mit hohen Fixkosten und Standort-Risiken eines stationären Ausschanks umgehen, andererseits mit vielen verschiedenen Kunden aus ganz unterschiedlichen Teilen Deutschlands in Kontakt kommen. Das schien mir eine gute Ausgangslage zu sein, um ein eigenes Netzwerk aus Kunden und Partnern aufzubauen.

  • Ein paar Stangen Alu

    Alles begann mit der Frage, wie das mobile Konzept genau aussehen sollte. Zunächst kaufte ich einen Transporter und entschied mich für eine Konstruktion aus Alu-Profilen.

  • DIY mit zwei linken H...

    Eigentlich wollte ich mich ja mit Kaffee beschäftigen. Gut, dass ich Unterstützung von meinem Mitbewohner Artur bekam. Viele Tage und Nächte verbrachten wir in der Werkstatt. Bis endlich...

  • Let´s rock!

    ...diese überraschend ansehnliche Bar dabei heruaskam. Ob Tages-Event oder mehrtägige Kongresse. Ob Biker-Hochzeit oder politisches Berlin: Dieses heiße Teil hat abgeliefert!

Barista Competitions

Kurz bevor mir langweilig wurde, entwickelte sich aus einer Schnapsidee Ende 2017 purer Ernst, als ich mich - heute kann ich es ja zugeben - etwa 20 Minuten vor Anmeldeschluss und leicht angetrunken als Teilnehmer bei den Deutschen Barista-Meisterschaften 2018 registrierte. Zunächst als Nachrücker geführt, durfte ich nach einigen Absagen tatsächlich teilnehmen. Zusammen mit Benedikt und Max von meinem ehemaligen Arbeitgeber Neues Schwarz erarbeitete ich in knapp 3 Wochen eine Präsentation rund um einen sonnengetrockneten Kaffee aus Äthiopien.

Barista Meisterschaft 2018 in Bremen

Absolut chaotischen Begleitumständen zum Trotz, belegte ich Ende Februar bei den Wettkämpfen in Bremen für uns alle völlig überraschend einen tollen 2. Platz. Hier ein Bild kurz vor meiner Final-Performance. Dafür, dass wir aufgrund eines "Missverständnisses" 20 Minuten zu spät auf der Bühne waren, war der Puls recht weit unten.

Wie ein Anruf alles verändert...

Was dann kam war wie ein Schock. Nachdem sich die Deutsche Barista-Meisterin Nicole Battefeld am Handgelenk verletzte, klingelte bei mir das Telefon. Ich konnte es nicht wirklich fassen, aber ich sollte als - sind wir ehrlich - kompletter Competition Novize das deutsche SCA-Chapter bei den World Barista Championships vertreten. Ja ne is klar:-D

Natürlich sagte ich zu und verursachte damit eine Kaskade aus neuen Problemen: Ich brauchte ein Team, einen Kaffee, eine Idee vom Regelwerk und eine Ahnung davon, was es bedeutet auf internationalem Parkett zu competen. Meine Güte, das war eine Menge Neuland für mich und mein kleines Dortmunder Team, was von nun an wachsen musste. Ich holte mir Consulting an verschiedenen Stellen in Deutschland. Vor allem vertraute ich auf den Rat von ehemaligen deutschen Champions, die schon - teils mit Top-Ten-Platzierungen - an einer Weltmeisterschaft teilgenommen hatten. Neben der Wettkampf-Maschine musste ich nun aber auch vor allem an einen vorzeigbaren Kaffee gelangen. Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns für einen äthiopischen Natural aus der Guji-Zone. Schuster bleib bei deinen Leisten, werden nun viele denken, die etwas vertraut sind mit der Materie. Und ja so war es auch. Zeige einen Kaffee, der dir liegt und den du verstehst. Einen der minimale Abweichungen bei der Entwicklung nach dem Rösten und bei der Extraktion auf der Bühne verzeiht. Und einen, der wie kein anderer für den Ursprung des Kaffees an sich steht. Dass ich damit nun keine großen Chancen haben würde, bei der WM in den Niederlanden einen der vorderen Plätze zu belegen, geschenkt. Nach wie vor bezeichne ich diesen Wettkampf als once-in-a-lifetime-experience. All die verschiednen Teilnehmer*innen aus der ganzen Welt, um genau zu sein aus 56 Ländern, bei ihrer Leidenschaft zu sehen und irgendwie ein veritabler Teil von Ihnen zu sein bedeutet mir bis heute sehr sehr viel. Um es abzukürzen: Am Ende stand Platz 42 - aber punktetechnisch hatte ich Kontakt zu Platz 30! 😅

Dafür war es ein großartiges Erlebnis. Gewonnen hat übrigens die wunderbare Agnieszka Rojewska aus Polen. Ein bisschen stolz bin ich bis heute darauf, dass ich dem niederländischen Teilnehmer Lex Wennecker für seine Performances meine KnockTube (zu deutsch: Abschlagkasten) geliehen habe. Wir haben uns backstage kennen gelernt, da uns der selbe Bereich zur Vorbereitung zugewiesen wurde. Warum erzähle ich das überhaupt, werden einige jetzt denken. Nun, der gute Lex ist am Ende Zweiter bei seiner Heim-WM geworden. Somit ist zumindest ein Teil meines Equipments Barista-Vize-Weltmeister. Weiß keiner. Jetzt ist es raus!

  • The Machine...

    ...und die Black Eagle von Vitoria Arduino (Große Gelegenheit für einen kleinen Scherz). Bis heute eine seltsame Erfahrung. Alles funktioniert an dieser Maschine. Aber nichts begeistert so richtig.

  • Ein Meister und sein...

    armer Trottel von einem Schüler :-D Dank Thomas Schweiger von Green&Bean weiß nun auch das Team Dortmund, wie man sich besser vorbereitet hätte.

  • Once in a lifetime

    Eine riesige Erfahrung und tolle Chance all die anderen Top-Barista kennen zu lernen. Warum ich hier als einziger eine Schürze trage, kann ich auch nicht beantworten.

Amsterdam als Wendepunkt

Nach diesem abenteuerlichen Ausflug in die Welt der Barista Competitions wurde mir mehr und mehr eines ganz deutlich: Am Ende meiner Reise durch den Kosmos des Spezialitätenkaffees sollte ein ganz anderes Abenteuer stehen. Über die Jahre reifte in mir der Gedanke, ein eigenes Produkt herzustellen und zu vermarkten und damit vielleicht einen tatsächlichen Beitrag für die wichtigsten und oft in unserer Art, Spezialitätenkaffee zu konsumieren sehr unterrepräsentierten Akteure leisten zu können: die Produzent*innen. Der Haken am Catering-Business war nämlich, dass ich zwar ein stabiles Netzwerk aus neuen Kunden kreiren konnte, mein daily business aber mehr und mehr den Bezug zu Spezialitätenkaffee verlor. Denn als Caterer ist oftmals die Dienstleistung wichtiger als das Produkt. Den Menschen zu erzählen, welche Art von Kaffee ich ausschenke und dass Kaffee ganz unterschiedlich schmecken kann, ist in der Mittagspause einer Konferenz mit ein paar Hundert Teilnehmern eher nicht so eine gute Idee. 

So kam es, dass ich mir einen kleinen 1kg-Röster lieh und zu rösten begann. Zunächst kritisch beäugt von den Nachbarn im Innenhof meiner Dortmunder Altbau-Wohnung, erzielte ich schon bald erste trinkfähige Ergebnisse. Nachdem ich über einige Wochen hinweg Familien und Freunde mit meinen Teströstungen traktiert hatte, fühlte ich mich bereit dazu, das große Ding über die Rampe zu schieben: Apollo Coffee Roasters hieß mein neues Herzensprojekt!

  • Ein Alchemist...

    ohne Plan. Aber ich hatte dafür jede Menge Spass in dieser Zeit Anfang 2019. Ich lieh mir für schmales Geld einen kleinen Röster und legte einfach los.

  • Mein erstes Blend

    Ist wohl jedem, der mit Kaffee zu tun hat schon mal passiert. Mir auch. Aber ich kann mit Stolz behaupten, dass ich alles wieder zurücksortiert habe!

  • Ein lang gehegter Traum

    Als ich nach einigen Monaten an dem kleinen HB auf einem Event einfach mal meinen Kitchen-Roast anbot und keiner was sagte, war ich soweit.

To the Moon and Back!

Da ich im 50. Jahr der Mondlandung mit dem Rösten begann und mir dieser verflixte Sinatra-Song nicht aus dem Kopf gehen wollte, ergab ich mich meiner inneren Stimme und taufte das Projekt tatsächlich auf den Namen Apollo. Übrigens bis heute nicht wissend, ob es da vielleicht nicht doch irgendwann einmal lizenzrechtliche Schwierigkeiten mit einer Raumfahrtbehörde geben wird. Aber naja, dann ziehen wir halt vor Gericht:-D

Was genau ist Apollo Coffee Roasters denn nun?

Apollo Coffee Roasters ist ein 2020 gegründete „Garagen-Rösterei“ und positioniert sich mit seinem Angebot an ausgewählten Spezialitätenkaffees derzeit vorrangig im Online-Handel und der Versorgung von Geschäftskunden wie Cafés, Büros oder Restaurants. Ein eigener Shop oder ein Café ist derzeit nicht geplant, wohl aber ein Werksverkauf am „Stammsitz“ Dortmund. Als Teil der Specialty Coffee Community möchte Apollo seine Kunden nicht nur mit leckerem Kaffee versorgen, sondern durch das Knüpfen fairer Handelsbeziehungen dazu beitragen, die Lebensumstände der Produzent*innen und ihrer Familien in den Anbauregionen zu verbessern. 

Das ist meine Geschichte. Die Geschichte von Apollo: Was zunächst nur dazu gedacht war ein zuvor gegründetes Kaffee-Catering-Start-Up mit Kaffee zu versorgen, entwickelte sich spätestens mit Beginn der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Wegfall des Veranstaltungsgeschäfts zu einer vollwertigen Spezialitätenrösterei. Ich liebe es zu rösten und dir die besten Kaffees der Welt zu zeigen. Ich arbeite stetig an unseren Produkten, Dienstleistungen, Handelsbeziehungen und unserem Service. Schön, dass du nun ein Teil davon bist. Ich freue mich auf neue Abenteuer auf unserer gemeinsamen Reise durch das Kaffee-Universum.

Apollo. To the Moon and Back!